Ich bin gern Schwester der Christusbruderschaft. Die Liebe zu meiner Berufung hat sich mit den Jahren vertieft. Besonders schätze ich den Rhythmus, den das „Gebet“ meinem Tag gibt. Da sind die gemeinsamen Gebetszeiten am Morgen und am Abend mit den Schwerpunkten Anbetung, Hingabe und Fürbitte. Und da ist die Zeit des persönlichen Gebetes.
In dieser Zeit ist mir ein Gebet von irischen Mönchen, wichtig, ja kostbar geworden:
„Ich weihe mich Gott:
Gottes wachendem Auge
Gottes lauschendem Ohr
Gottes schützenden Händen
Gottes offenen Wegen
Gottes lenkender Weisheit
Gottes rettender Engelschar“
Dieses schlichte Gebet begleitet mich inzwischen Tag für Tag. Ich spreche es morgens vor dem Aufstehen und manchmal tagsüber oder dann am Abend. Die Worte sind mir vertraut und stärken mich. Sie nutzen sich nicht ab, sondern sind immer neu Trost und Halt und geben mir die Gewissheit, dass Gott mich schützt, leitet und behütet. Mein Tun und Lassen ist darin geborgen und auch die Begegnung mit meinen Mitmenschen.
Ja, ich lebe gern in meiner Berufung!
Sr. Veronika Böthig